Herzschmerz und Pseudoherzschmerz

Im Laufe vieler Jahre als myofaszialer Schmerz- und Triggerpunkttherapeut begegneten mir zahlreiche Patienten mit den unterschiedlichsten Schmerzsymptomatiken.

Eine Gruppe von ihnen hat einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen.

Warum?

Es handelt sich dabei um Menschen mit einem Pseudoherzschmerz.

Sie haben Beschwerden im Bereich der Brust oder der Rippen. Diese Beschwerden fühlen sich wie Herzschmerzen an und haben einen bedrohlichen Charakter.

Der erste Gang führt die Betroffenen oft zum Hausarzt oder zum Internisten mit einer anschließenden Überweisung zu Kardiologen.

Es werden ausführliche Untersuchungen vorgenommen – EKG, Belastungs-EKG, 24 Stunden Blutdruckmessungen bis hin zur Katheteruntersuchung des Herzen.

Wenn keine organischen Ursachen für den Herzschmerz gefunden werden, heißt es oft, man müsse mit den Beschwerden leben. Oder es wird vermutet, dass die Beschwerden von der Wirbelsäule ausgelöst werden.

Oft wird eine psychosomatische Problematik als Ursache vorgeschoben, weil die Schulmedizin am Ende ihrer Weisheit angelangt ist.

Wenn Kardiologen über die Auswirkungen von myofaszialen Triggerpunkten informiert wären, könnten sie vielen Betroffenen den Leidensweg ersparen.

Denn es ist bekannt, dass Pseudoherzschmerzen von myofaszialen Triggerpunkten in der Brustmuskulatur erzeugt werden können.

Auch myofasziale Triggerpunkte im oberen Anteil der Bauchmuskulatur sind in der Lage, Pseudoherzschmerzen auszulösen.

 

Das Schmerzmuster des großen Brustmuskels (M. pectoralis major) Der Schmerz entsteht in der Brust und kann in den Arm ausstrahlen.

 

 

Foto vom Schmerzmuster des M. pectoralis minor

Das Schmerzmuster des kleinen Brustmuskels (M. pectoralis minor)
Der Schmerz entsteht in der Schulter und kann bis in den Unterarm ausstrahlen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Schmerzmuster des Brustbeinmuskels (M. sternalis)
Ähnelt sehr überzeugend einem Herzinfarkt.

 

 

 

 

 

 

 

Das Schmerzmuster der schrägen Bauchmuskulatur (M. obliquus externus)
Schmerzen unter dem Brustbein und im Bereich des Rippenbogens.

 

 

 

Als erste Anhaltspunkte gelten folgende Kriterien:

Ein echter Herzschmerz ist eher konstant und entsteht bei Belastung des gesamten Organismus. Wie beispielsweise beim Treppensteigen.

 

Ein Pseudoherzschmerz variiert in seiner Intensität und ist eher abhängig von Bewegungen der oberen Extremität.

 

 

Natürlich sollte bei Beschwerden in der Herzregion eine klärende Untersuchung beim Kardiologen erfolgen.

Wenn keine organischen Ursachen für die Schmerzen gefunden wurden, muss an ein myofasziales Triggerpunktgeschehen gedacht werden.

Die Selbstbehandlung dieser Regionen ist denkbar einfach und ohne weitere Hilfsmittel möglich.

 

Bleiben Sie interessiert.