Hexenschuss und lumbaler Schmerz

Einer der wichtigsten Muskeln bei Schmerzen im unteren Rücken und in der Lendenwirbelsäule ist der M. quadratus lumborum.

Wenn er von myofaszialen Triggerpunkten befallen ist, dann bildet er oft das erste Glied in einer Kette von vielen weiteren myofaszialen Triggerpunkten – sogenannten Satellitentriggerpunkten.

Ist er von myofaszialen Triggerpunkten betroffen, können hexenschussartige und intensive Rückenschmerzen entstehen.

 

 

Schmerzmuster

Hinteres Schmerzmuster des M. quadratus lumborum

 

Der Schmerz entsteht im Rücken und kann in das Becken und die Gesäßregion ausstrahlen.

Hüfte und Kreuzbein können wehtun.

Niesen, husten und pressen können den Schmerz verstärken.

 

 

 

 

 

Vorderes Schmerzmuster des M. quadratus lumborum

In einigen Fällen strahlt der Schmerz in die Leiste aus und macht das Liegen auf der betroffenen Seite unmöglich.

Ist der Muskel sehr intensiv verhärtet, kann praktisch jede Bewegung eingeschränkt und schmerzhaft sein.

Sicherlich hängt das damit zusammen, dass der M. quadratus lumborum an den meisten Bewegungen des Rumpfes beteiligt ist und die Lenden-Becken-Region stabilisiert.

Er muss in der Lage sein, sowohl zu kontrahieren, als auch nachzugeben.

All das gelingt nur unzureichend, wenn myofasziale Triggerpunkte den Muskel in seiner Funktion behindern.

 

 

 

Anatomie

 

Der M. quadratus lumborum gehört zu der tiefsten Schicht der Rückenmuskulatur und verläuft in dem Bereich zwischen dem Beckenkamm, den unteren Rippen und der Lendenwirbelsäule.

In diesem Bereich kann man ihn von der Seite mit dem Daumen erfühlen.

Seine Kontraktion spürt man, indem man das Becken ein wenig seitlich anhebt.

 

 

 

Selbstbehandlung

 

Die Selbstbehandlung kann mit oder ohne Hilfsmittel durchgeführt werden.

Ohne Hilfsmittel arbeitet man mit dem Daumen.

Da sich der Muskel aber weit in der Tiefe befindet, ist ein hoher Druck erforderlich.

Um die Daumen zu schonen, ist hier der Einsatz eines Triggerpointers oder eines Triggerbogens sinnvoll.

Mit diesen Hilfsmitteln lässt sich der M. quadratus lumborum ausdauernd und intensiv behandeln, ohne die Daumengelenke zu strapazieren.

 

 

 

Es existieren vielfältige Variationen von Selbstbehandlungstechniken.

Entscheiden Sie sich für die Variante, bei der Sie sich am sichersten fühlen.

Alle Selbstbehandlungstechniken können im LIVE-SEMINAR oder im VIDEO-SEMINAR erlernt werden.

 

 

Hinweise zur Selbstbehandlung

 

Besonders beim M. quadratus lumborum gilt die Devise: Übung macht den Meister.

Nehmen Sie sich bitte genügend Zeit, für die Selbstbehandlung und bedenken Sie, dass eine beidseitige Behandlung sinnvoll ist – besonders, wenn es sich um eine lange Schmerzvorgeschichte handelt.

Achten Sie bei Ihrer Selbstbehandlung darauf, dass Sie das typische Schmerzmuster reproduzieren.

Dann haben Sie die Gewissheit, dass Sie an der richtigen Stelle behandeln.

 

 

Wie entstehen myofasziale Triggerpunkte im M. quadratus lumborum?

 

Bei den akuten Ursachen spielt sicherlich das Heben von schweren Gegenständen eine wichtige Rolle.

Und das Verheben dabei.

Oft ist diese Hebebewegung kombiniert mit einer Drehung und Seitneigung des Rumpfes.

Natürlich können auch Unfälle und Stürze zu myofaszialen Triggerpunkten im M. quadratus lumborum führen.

 

Zu den chronischen Ursachen gehören Haltungen und Bewegung mit vorgebeugtem Rumpf (z. B. Staubsaugen, Gartenarbeit, Küchenarbeit, ungünstiges Sitzen).

Häufig kombiniert mit einer unzureichenden Stabilität im Rumpf.

Das einseitige Tragen von schweren Gegenständen oder Taschen und statische Asymmetrien (Skoliosen, Beinlängendifferenzen) begünstigen die Entstehung von myofaszialen Triggerpunkten im M. quadratus lumborum.

 

 

Prognose

 

Sind alle myofaszialen Triggerpunkte deaktiviert, verschwinden die Schmerzen und die Beweglichkeit der Lendenwirbelsäule wird wieder hergestellt. Werden die ursächlichen Faktoren (s.o.) ausgeschaltet, ist eine nachhaltige Schmerzfreiheit möglich.

 

Bleiben Sie interessiert.