Reaktionen nach einer Selbstbehandlung

Mögliche Reaktionen nach einer Selbstbehandlung und wie Sie mit ihnen umgehen sollten.

Immer wieder tauchen die unterschiedlichsten Fragen bezüglich der Reaktionen nach einer Selbstbehandlung auf.
Vor allem, wenn man beginnt, myofasziale Triggerpunkte selbst zu behandeln, kann die Verunsicherung so groß sein, dass der Betroffene die Selbstbehandlung abbricht, aus Sorge, etwas Falsches gemacht zu haben.
Das ist sehr schade, denn damit verschenkt man die Möglichkeit, Beschwerdefreiheit zu erlangen.

An dieser Stelle finden Sie die häufigsten Reaktionen, die nach einer Selbstbehandlung auftreten können und Sie erhalten Tipps, wie Sie damit umgehen sollten.

1. Die häufigste Reaktion ist der Muskelkater

Vom Gefühl her nicht genauso, wie ein Muskelkater nach intensivem Sport, aber sehr ähnlich.
Was ist zu tun?
Betrachten Sie ihn bitte, als das, was er ist – eine Reaktion.
Diese Reaktion ist vollkommen normal, dauert ein bis drei Tage an und klingt allmählich ab.
Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Sollte der Muskelkater länger als drei Tage andauern, wird es daran liegen, dass Sie zu intensiv behandelt haben. Reduzieren Sie den Druck Ihrer weiteren Einheiten. Es wird sich normalisieren.

2. Verstärkter Schmerz nach der Selbstbehandlung

Dieses Phänomen kann ebenfalls auftauchen und ist sehr häufig eine Erstverschlimmerung, die mit der Zeit wieder verschwindet. Besonders, wenn Ihre Beschwerden schon sehr lange bestehen, kann es zu Beginn der Selbstbehandlung zu solchen Reaktionen kommen. Das ist kein Grund, sich Sorgen zu machen. Bleiben Sie gelassen und vertrauen Sie dem langfristigen, positiven Prozess der Selbstbehandlung.
Wenn diese Reaktion nach einigen Wochen nicht abnimmt, könnte es daran liegen, dass Sie ein Kettengeschehen übersehen haben. Meistens existieren in so einem Fall weitere primäre Triggerpunkte im Rumpfbereich des Körpers.
Bleiben Sie am Ball. Überprüfen Sie, ob es sich tatsächlich um ein Kettengeschehen handelt.
Kommen Sie alleine nicht weiter, nehmen Sie Kontakt zu mir auf. Ich werde Ihnen weiterhelfen.

3. Blaue Flecken

Sie entstehen am häufigsten im Bereich der Oberschenkel, der Oberarme und an den empfindlichen Innenflächen des Körpers. Sie sind ein Zeichen dafür, dass Sie sehr intensiv gearbeitet haben. Reduzieren Sie den Druck Ihrer Selbstbehandlung. Behandeln Sie vorerst eine andere Region. Eventuell müssen Sie auch für einige Tage pausieren.
Sollten Sie blutverdünnende Medikamente einnehmen, ist besondere Vorsicht geboten, weil schon ein geringer Druck zu blauen Flecken führen kann.
Gehen Sie behutsam mit sich um.
Nach meiner Erfahrung aus vielen Jahren Praxisarbeit gewöhnt sich das Bindegewebe an die Selbstbehandlung und die blauen Flecken tauchen immer seltener auf.

4. Schwindel

Diese Erscheinung kann vor allem dann entstehen, wenn Sie im Bereich der Schulter-Nacken-Region und des Halses behandeln. Auch in so einem Fall ist es für Sie ein Zeichen, die Intensität des Druckes zu reduzieren und unterschwellig weiter zu behandeln, sodass der Schwindel nicht mehr ausgelöst wird.
Wenn der Schwindel nach einigen Wochen nicht nachlässt, könnte es auch in diesem Fall daran liegen, dass Sie ein Kettengeschehen übersehen haben. Meistens existieren dann weitere primäre Triggerpunkte im Rumpfbereich des Körpers.

5. Überempfindlichkeit

Sie kann auftreten, wenn Sie eine Region intensiv behandeln. Alles fühlt sich wund an.
Generell gilt: Wenn Sie bei Ihrer Selbstbehandlung sehr stark drücken müssen, dann haben Sie den Punkt noch nicht richtig getroffen. Verändern Sie den Druckwinkel oder suchen Sie weiter. Erst, wenn es Ihnen gelingt, mit mittlerem Druck Ihr Beschwerdebild zu reproduzieren, sind Sie auf der richtigen Spur.
Bedenken Sie bitte auch, dass unsere Rezeptoren im Körper von der Sensibilität her sehr unterschiedlich ausgeprägt sein können.
Die Palette der Reaktionen reicht von kaum eine Reaktion, bis zu sehr intensiven Reaktionen. Finden Sie heraus, wie es sich bei Ihnen verhält, und ermitteln Sie Ihre persönliche optimale Druckintensität.

6. Der Schmerz wandert

Das wird gelegentlich beschrieben, wenn Betroffene sich selbst Behandeln.

Schmerzmuster entlang der Wirbelsäule

Für Schmerzen an der Wirbelsäule sind häufig Triggerpunkte in den Mm. multifidi und rotatores verantwortlich.

Aber der Schmerz wandert nicht wirklich. Stattdessen passiert Folgendes:
Der ursprüngliche Schmerz ist verschwunden, aber ein neuer ist aufgetaucht.
Das ist ein Zeichen dafür, dass Sie erfolgreich waren. Das erste Schmerzmuster haben Sie richtig erkannt und den Triggerpunkt deaktiviert.
Nun ist ein anderes Schmerzmuster zum Vorschein gekommen, das zuvor überlagert war.
Auch jetzt gilt es, den verantwortlichen Triggerpunkt für dieses Schmerzmuster zu finden und ebenfalls zu deaktivieren. Bleiben Sie am Ball. Sie machen alles richtig.

7. Und manchmal gibt es überhaupt keine Reaktionen.

Das kann zwei Ursachen haben. Erstens: Es gibt keine Reaktionen und Ihre ursprünglichen Beschwerden reduzieren sich. Wunderbar. Machen Sie weiter, bis sie vollkommen verschwunden sind.

Zweitens: Sie verspüren keinerlei Reaktionen und Ihre Beschwerden reduzieren sich nicht. In so einem Fall haben Sie vermutlich noch nicht den richtigen Punkt gefunden. Suchen Sie bitte weiter. Falls es Ihnen alleine nicht gelingt, kontaktieren Sie mich. Ich werde Ihnen weiterhelfen.

Natürlich sind auch verschiedene Kombinationen der beschriebenen Reaktionen möglich.

Fazit: Lassen Sie sich nicht verunsichern, wenn Reaktionen auftauchen. Gerade bei einer langen Vorgeschichte kommt es häufig zu solchen Erscheinungen. Wenn Sie sie als das betrachten, was sie sind, gelingt es Ihnen, gelassen zu bleiben.
Das ist eine der Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche Selbstbehandlung.

Viel Erfolg und bleiben Sie interessiert.