Spannungskopfschmerzen, Gesichtsneuralgien und Hinterhauptskopfschmerzen

Der Musculus sternocleidomastoideus

Symptome, die aufgrund von myofaszialen Triggerpunkten im M. sternocleidomastiodeus auftreten, können überwältigend sein.
Oft führen sie zu Fehldiagnosen wie:
Spannungskopfschmerzen, Gesichtsneuralgien oder Hinterhauptskopfschmerzen.

 

 

Wie in der Abbildung zu sehen ist, können myofasziale Triggerpunkte im M. sternocleidomastoideus ein sehr breit gefächertes Beschwerdebild auslösen:

  • Schmerzen rund ums Auge (vor allem Augenbraue)
  • Schmerzen im Gesicht, in der Wange und im Kiefer.
  • Schmerzen im Bereich der Kehle und des Schlüsselbeins.
    Abbildung vom Schmerzmuster des M. sternocleidomastoideus

    Das Schmerzmuster des M. sternocleidomastoideus

  • Schmerzen im Bereich der Schläfe und der Stirn.
  • Schmerzen am Scheitel und am Hinterkopf.
  • Schmerzen im und hinter dem Ohr.

 

Das Schmerzmuster kann auch nur in Teilen vorhanden sein.

 

Begleitsymptome können auftreten wie:
  • Lagerungsschwindel
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Schluckbeschwerden
  • Ohrenrauschen
  • Augenbeschwerden (tränende Augen, Sehstörungen, verschwommenes Sehen, Doppelsehen)

 

Ein überaus imposantes Schmerzmuster.

Leider ist der M. sternocleidomastiodeus sehr häufig von myofaszialen Triggerpunkten befallen.

 

Warum ist das so?

 

  • Er gehört zu den Muskeln mit einem komplexen Aufbau und mit umfangreichen Aufgaben.
  • Er besteht aus zwei Anteilen, die am Schlüsselbein und am Brustbein ansetzen.
Abbildung der Lagen seiner beiden Anteile

Die Lage seiner beiden Anteile

 

  • Er beugt die untere Halswirbelsäule und streckt die obere Halswirbelsäule.
  • Er dreht den Kopf zur Gegenseite und neigt ihn zur selben Seite.
  • Er stabilisiert den Kopf bei Bewegungen des Kiefers.
  • Er ist ein Atemhilfsmuskel und kommt bei körperlichen Anstrengungen zum Einsatz.

Hier gut zu sehen: Die Aktivierung bei der tiefen Einatmung

 

Kein Wunder also, dass er zu Überlastungen neigt und myofasziale Triggerpunkte entwickelt.

 

Seine Behandlung erfordert ein wenig Übung, ist aber ohne weitere Hilfsmittel jederzeit möglich.

 

Um eine nachhaltige Schmerz- und Beschwerdefreiheit zu erlangen, müssen wir uns die Ursachen betrachten, die zu myofaszialen Triggerpunkten im M. sternocleidomastiodeus führen.

 

a) akute Ursachen
  • Schleudertraumen
  • Stürze
  • Unfälle
b) chronisch einschleichende Ursachen
  • Körperasymmetrie
  • Telefonieren mit eingeklemmten Hörer
  • Sitzen mit vorgeschobenem Kopf
  • Sitzen mit gedrehtem Kopf
  • Schlafen mit zu hohem Kissen
  • Chronische Atemwegserkrankungen
  • Überkopfarbeiten
  • Überanstrengung durch Situps

 

Die akuten Ursachen können natürlich nicht immer verhindert werden, aber die chronischen Ursachen müssen weitestgehend ausgeschaltet werden.

  • Sollte eine Körperasymmetrie vorhanden sein, muss sie korrigiert werden (z.B. durch Einlagen oder einer Behandlung nach Dorn).
  • Das Telefonieren mit eingeklemmten Hörer muss eingestellt werden.
  • Die Körperwahrnehmung muss geschult werden. Vor allem das Sitzen mit vorgeschobenem oder gedrehten Kopf ist zu vermeiden.
  • Der M. sternocleidomastiodeus ist nicht für Daueranspannung ausgelegt.
  • Die Höhe des Kissens muss eventuell reduziert werden.
  • Überkopfarbeiten müssen eingestellt oder zumindest in Etappen ausgeführt werden.
  • Situps müssen durch andere funktionelle Übungen ersetzt werden.

 

Dann ist eine nachhaltige Beschwerdefreiheit möglich.

 

 

Sollten Beschwerden von myofaszialen Triggerpunkten im M. sternocleidomastoideus schon lange bestehen, muss damit gerechnet werden, dass sich myofasziale Triggerpunkte in benachbarten Muskeln gebildet haben.

Diese sollten im Rahmen der Selbstbehandlung untersucht und in das Selbstbehandlungsprogramm eingeschlossen werden.

Folgende Muskeln könnten betroffen sein:

  • Der gegenüberliegende M. sternocleidomastiodeus.
  • Die Scalenusmuskeln.
  • Der Musculus levator scapulae
  • Der Musculus trapezius
  • Der Musculus splenius
  • Der Musculus pectoralis.
  • Der Musculus masseter und temporalis und digastricus.

 

Die Selbstbehandlung all dieser Muskeln erlernen Sie in unseren LIVE-SEMINAREN oder VIDEO-SEMINAREN.

Bleiben Sie interessiert.