Selbstbehandlung bei Schläfenkopfschmerzen

Laut Travell und Simons ist er häufiger als jeder andere Muskel im menschlichen Körper von myofaszialen Triggerpunkten betroffen.

Die Symptome, die durch myofasziale Triggerpunkte im absteigenden Trapezmuskel entstehen können sind:

  • Spannungskopfschmerzen
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Schmerzen am Hals und hinter dem Ohr
  • und vor allem Schläfenkopfschmerz
Wie bei allen myofaszialen Triggerpunkten unterscheiden wir zwei Ursachengruppen.

 

a) akute Ursachen

Beispielsweise:

  • Stürze
  • Schleudertraumen
  • Unfälle

b) chronisch einschleichende Ursachen

Beispielsweise:

  • Konstante (innere und äußere) Anspannung, vor allem bei sitzenden Tätigkeiten
  • Telefonieren mit eingeklemmten Hörer zwischen Schulter und Ohr
  • Tragen einer schweren Umhängetasche
  • Eine ungünstige Arbeitsergonomie
  • Einschneidende BH-Träger

Ist der absteigende Trapezmuskel von myofaszialen Triggerpunkten befallen, kann im schlimmsten Fall das Tragen einer schweren Jacke schmerzhaft sein.

Wo befindet sich dieser Muskel?

Er zieht vom Hinterhaupt zum äußeren Bereich des Schlüsselbeins und kann mit dem Zangengriff ertastet werden.

Sehr häufig liegen die Triggerpunkte weit oben und in der Nähe des Halses.

Schmerzmuster des absteigenden Trapezmuskels

Triggerpunkte im absteigenden Trapezmuskel

 

Mit der gegenüberliegenden Hand lassen sich myofasziale Triggerpunkte gut erfühlen, behandeln und deaktivieren.

Soll eine nachhaltige Beschwerdefreiheit erreicht werden, müssen die ursächlichen und aufrechterhaltenden Faktoren ausgeräumt werden.

 

 

Die Maßnahmen dafür sind:
  • Das Unterstützen der Arme bei sitzenden Tätigkeiten am Schreibtisch und am PC.
  • Das regelmäßige Unterbrechen der sitzenden Tätigkeit.
  • TIPP: Stellen Sie sich bei der Arbeit einen Timer auf 30 Minuten. Wenn er ertönt, stehen Sie auf, erledigen Sie etwas anderes. Oder kreisen Sie mit den Schultern je 10 Mal in jede Richtung.
  • Stellen Sie Ihren Arbeitsstuhl so ein, dass Ihre Unterarme sich beim Arbeiten in horizontaler Position befinden. Eventuell brauchen Sie eine Fußstütze.
  • Sitzen Sie angelehnt, am besten mit einem kleinen Kissen im Bereich der Lendenwirbelsäule.
  • Stellen Sie den Monitor mittig hin und nahe genug zu sich heran, damit Sie den Kopf nicht vorschieben müssen.
  • Bei längeren Stehphasen entlasten Sie Ihren Trapezmuskel, indem Sie die Hände in die Hosentaschen stecken.
  • Wenn Sie beruflich viel telefonieren, lohnt sich die Anschaffung eines Headsets.
  • Der absteigende Trapezmuskel wird bei langen Autofahrten stark beansprucht.
  • Entschärfen Sie diese Situation, indem Sie den Lenker von unten greifen.
  • Wenden Sie sich in Gesprächssituationen Ihrem Gegenüber nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem ganzen Körper zu. Das entlastet generell die Nackenmuskulatur.
  • Sollten Sie bevorzugt auf dem Bauch schlafen, gewöhnen Sie sich das ab. Langfristig schadet es Ihrem Nacken.
  • Wenn bei Frauen die BH-Träger stark in die Schultern einschneiden, müssen sie ausgepolstert werden oder durch breitere ersetzt werden.
  • Meiden Sie das Tragen schwerer Umhängetaschen oder Rucksäcke.
  • Überprüfen Sie den aufsteigenden Trapezmuskel auf myofasziale Triggerpunkte. Diese können im Sinne eines Kettengeschehens für Triggerpunkte im absteigenden Trapez verantwortlich sein. (siehe auch vorherigen Blogbeitrag)

 

Sollten trotz der Selbstbehandlung und all dieser Maßnahmen die Schläfenkopfschmerzen fortbestehen, muss der Musculus Sternocleidomastoideus auf myofasziale Triggerpunkte untersucht werden.

Dazu im kommenden Beitrag mehr.